Spannend, wenn die Zusammenhänge bewusst werden
Der Bundestagsabgeordnete Benjamin Strasser hat vor kurzem den Weltladen in Bad Waldsee besucht.
Strasser, der für die FDP im Bundestag sitzt, folgte einer Einladung, die von der Arbeitsgemeinschaft Eine Welt e.V. im vergangenen Herbst an die Abgeordneten unseres Wahlkreises versandt wurden. Diese Einladung zum Besuch des Weltladens war verbunden mit einem Appell sich als Abgeordneter des Deutschen Bundestags dafür stark zu machen, dass eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen entlang ihrer gesamten Lieferkette per Gesetz festgeschrieben wird.
Pünktlich um 14:00 Uhr betritt Strasser den Weltladen in Bad Waldsee am Ravensburger Torplatz, wo er von den Ladenmitarbeiterinnen und den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft erwartet wird. Während des fast einstündigen Besuchs erfuhr Strasser Hintergründe über den fairen Welthandel und die Motivation der Mitarbeiterinnen für das ehrenamtliche Engagement im Weltladen. Sein Interesse galt der Frage, wie die fairen Preise kontrolliert werden und ob es einen Unterschied zwischen den Produkten im Weltladen und den Supermarktprodukten mit dem fairtrade Siegel gebe. Durch Lieferanten wie WeltPartner e.G. (dwp) aus Ravensburg, die eine regelmäßige Projektbetreuung garantieren, besteht für den Weltladen ein großes Maß an Sicherheit, dass die Bedingungen des Fairen Welthandels eingehalten werden. Die Handelspartner der Weltläden sind nahezu ausschließlich Kleinbauern, die neben den höheren Preise auch Unterstützung durch Vorfinanzierung, landwirtschaftliche Beratung und Begleitung bei der Produktentwicklung erhalten. Das fairtrade Siegel stellt keine Ansprüche an die Produzentenstrukturen, sondern zahlt lediglich höhere Erzeugerpreise, erklärte Monika Bohnert, die den Weltladen in Bad Waldsee leitet.
Mit Interesse ließ sich Strasser erklären, dass seit ein paar Jahren regelmäßig Produzenten der fairen Lebensmittel nach Deutschland kommen, um live und authentisch über ihre Gemeinschaft, ihre Produkte und über die verbesserten Lebensbedingungen zu berichten. 2018 waren Maribel Rosales Soto und Esmeralda Martinez aus Nicaragua zu Gast in Bad Waldsee. Maribel Rosales Soto ist Geschäftsführerin der Union de Cooperativas de Servicios Agropecuarios Tierra Nueva R.L. im Verband Cosatin, der auch die Bohnen für den Seewaldo Kaffee liefert.
„Es ist spannend, wenn einem die Zusammenhänge so bewusst werden“ bedankte sich Strasser für die informative Stunde im Weltladen Bad Waldsee.